Mitarbeiter-Versicherungen

Versicherungen für Mitarbeitende – ein Überblick

Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden zusätzliche Versicherungen an, die weit über bloße Fürsorge hinausgehen und im Ernstfall existentielle Schwierigkeiten abwenden können. Hier ein Überblick über solche Zusatzversicherungen, die Unternehmen ihren Beschäftigten zur Verfügung stellen können.

Eine starke Unternehmenskultur gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist ein wichtiger Faktor im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Dazu gehört, Mitarbeitenden mehr als nur ein attraktives Gehalt zu bieten. Zusatzleistungen, die über das Gehalt hinausgehen und Absicherung bieten, können die Arbeitgebermarke stärken. Besonders im Fokus stehen Absicherungen wie Berufsunfähigkeitsversicherungen und finanzielle Vorsorge für das Rentenalter. Eine Übersicht über die Möglichkeiten für Unternehmen.

Betriebliche Altersversorgung (bAV)

Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, ihre Mitarbeitenden beim Aufbau einer betrieblichen Altersvorsorge zu unterstützen – seit Anfang 2022 sogar mit verpflichtenden Zuschüssen. Für Angestellte bedeutet das nicht nur eine bessere finanzielle Absicherung im Alter, sondern auch steuerliche Vorteile. Auch Unternehmen profitieren davon, unter anderem durch Einsparungen bei den Sozialversicherungsbeiträgen. Dem steht jedoch oft der vermeintlich hohe Verwaltungsaufwand gegenüber. Die gute Nachricht für Personalverantwortliche: Es gibt heute flexible und risikoarme Lösungen, um diese Verwaltungsanforderungen zu bewältigen. Da die Zuschüsse zur bAV ohnehin Pflicht sind, können Arbeitgeber mit relativ geringem finanziellen Einsatz punkten. Besonders soziale Verantwortung zeigen Unternehmen, wenn sie gezielt Geringverdiener beim Aufbau der Altersvorsorge unterstützen. Zudem wird der Arbeitgeber hierbei gefördert: 30 Prozent des Beitrags erhalten sie als staatlichen Zuschuss.

Betriebliche Krankenversicherung (bkV)

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung reichen oft nicht aus, und auch private Versicherungen weisen häufig Lücken auf. Deshalb werden zusätzliche Gesundheitsservices immer wichtiger. Von einer umfassenden Gesundheitsversorgung der Mitarbeitenden profitieren auch die Unternehmen selbst, da gute Vorsorge das Risiko krankheitsbedingter Ausfälle verringert. Hier kommt die betriebliche Krankenversicherung ins Spiel, die zudem die Loyalität der Angestellten stärkt. Arbeitgeber können dabei aus verschiedenen Leistungspaketen wählen, die in der Basisversion beispielsweise Zahnzusatz, Sehhilfen und Auslandsschutz bieten. In Premium-Optionen sind zusätzlich stationäre Krankenhausaufenthalte mit Chefarztbehandlung und Einbettzimmer abgedeckt. Familienangehörige können in vielen Fällen ebenfalls mitversichert werden. Ein weiterer Vorteil: Die Beiträge sind als Betriebsausgaben steuerlich voll abzugsfähig.

Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)

Jeder vierte Angestellte erlebt im Laufe seines Lebens eine Berufsunfähigkeit. In solchen Fällen bietet die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) der Belegschaft eine finanzielle Absicherung, wenn sie unverschuldet über längere Zeit nicht mehr arbeiten können. Besonders attraktiv ist die betriebliche BU, da sie im Rahmen einer Direktversicherung staatlich gefördert wird – weder Steuern noch Sozialabgaben fallen auf die Beiträge an. Mitarbeitende profitieren so während ihrer gesamten Berufslaufbahn von einem umfassenden Schutz. Die Finanzierung kann durch den Arbeitgeber, den Arbeitnehmer oder als Mischmodell erfolgen, was auch für BU-Rahmenverträge gilt. Für Unternehmen sind die Beiträge vollständig als Betriebsausgaben absetzbar. Eine Variante der Direktversicherung ist ein Rahmenvertrag über den Arbeitgeber für eine private BU. Dieser bietet zudem auch Familienangehörigen der Mitarbeitenden zusätzlichen Schutz und ermöglicht durch die Bündelung besondere Konditionen.

Gruppenunfallversicherung: auch Freizeitunfälle

Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Arbeits- oder Wegeunfällen. Um diese Lücke zu schließen, bietet sich für Unternehmen eine Gruppenunfallversicherung an, die auch Unfälle in der Freizeit absichert. Diese Versicherung kann ab drei Mitarbeitenden eingerichtet werden, was Vorzugskonditionen ermöglicht. Durch den Risikoausgleich im Kollektiv entstehen deutlich günstigere Prämien. Von der Gruppenunfallversicherung profitieren sowohl die Angestellten als auch die Führungsebene. Ein weiterer Vorteil: Es ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich, und der Arbeitgeber kann zwischen verschiedenen flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten wählen. Eine hilfreiche Zusatzleistung kann die Todesfallleistung sein, die Hinterbliebene absichert. Insgesamt ergänzt die Gruppenunfallversicherung das gesetzliche Angebot optimal und stärkt sowohl die Mitarbeiterbindung als auch die Attraktivität des Unternehmens.

Directors-and-Officers-Versicherung (D&O)

Für Führungskräfte im Top-Management gilt der Grundsatz: „Wer führt, der haftet“ – was bedeutet, dass sie im Schadensfall mit ihrem persönlichen Vermögen haften. Um diese Risiken abzusichern, können Unternehmen eine Directors-and-Officers-Versicherung (D&O-Versicherung) abschließen, die bei möglichen Fehlentscheidungen greift. Diese Police schützt nicht nur vor direkten finanziellen Folgen, sondern deckt auch Folgekosten wie Anwaltsgebühren und Kosten für Krisen-PR-Beratung ab. Die D&O-Versicherung ist speziell auf Geschäftsführer, Gesellschafter und Aufsichtsräte zugeschnitten und bietet ihnen ein höheres Maß an Sicherheit in ihrer verantwortungsvollen Position.